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Die fünf Sinne im Kontext der antibakteriellen Materialien

30. Juni 2021

Das weltweit aktuelle, vorrangige Leitmotiv der Zulieferbranche für die Architektur ist die Entwicklung von Materialien mit besonderem Fokus auf Sauberkeit und Hygiene.

 


Empfang und Aufzugshalle im Krankenhaus San Raphael in Tel Aviv © Amit Geron 

 

Es handelt sich dabei um ein komplexes Thema, das durch eine intelligente Kombination aus technologischer Leistungsfähigkeit, Ästhetik und ökologischer Nachhaltigkeit gelöst werden kann - sei es in Privatwohnungen oder in öffentlichen Bereichen. Daher kommt Oberflächen mit starker antibakterieller Wirkung eine besondere Bedeutung zu – vor allem Keramik mit antibakteriellen und/oder photokatalytischen Eigenschaften. Diese Art von Material nutzt das natürliche Phänomen der Photokatalyse, das auf der Verwendung eines Katalysators wie zum Beispiel Titandioxid basiert, das in der Natur vorkommt und keine negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat.

 


Das Krankenhaus verfügt über einen exklusiven Empfangsbereich © Amit Geron 

 

Das Projekt für das neue San Raphael Hospital in Tel Aviv musste aus naheliegenden Gründen genau diese Anforderungen an Hygiene und Sterilität erfüllen. Vor fünf Jahren wurde Studio Gad damit beauftragt, ein bestehendes Gebäude in eine Privatklinik umzugestalten, die sich nicht nur durch innovative Leistungen, sondern auch durch hohe Pflegestandards auszeichnet. In Zusammenarbeit mit Shauer Architects hat Studio Gad ein spezielles ästhetisches Konzept entwickelt. Der bestehende Baukörper wurde auf seine Tragstruktur zurückgebaut, um die Räumlichkeiten mit modernsten Technologien und umfangreicher Verwendung natürlicher Materialien neu zu gestalten.

 

Besonderer Wert wurde auf eine eigens konzipierte Innenraumgestaltung gelegt, die sowohl die Untersuchung des Patienten als auch die sinnliche Erfahrung sowie die Art und Weise, wie jeder Raum unbewusst verinnerlicht wird, berücksichtigt. Dem zentralen Einfluss der fünf Sinne des Menschen auf das Erleben ließ Studio Gad eine vorrangige Bedeutung zukommen.

 

Im Einzelnen sind das der Sehsinn – mit einer klaren und einheitlichen visuellen Sprache in allen Projektbereichen -, der Hörsinn – eine Krankenhausakustik, die für die Patienten eine ruhige und entspannte Atmosphäre schafft -, der Geruchssinn – ein Duftkonzept für die Lüftungsanlagen -, der Geschmackssinn – mit einer Bäckerei und einem Restaurant im Foyer, die sowohl für Patienten als auch für Besucher zugänglich sind -, und der Tastsinn – alle Warteräume und Gemeinschaftsbereiche zeichnen sich durch eine sehr gemütliche Einrichtung aus.

 

Dieses umfassende sinnliche Erlebnis hat in der Verwendung der Oberflächen aus Feinsteinzeug der Serie Waterfall von Lea Ceramiche für Böden im Innenbereich seine Entsprechung gefunden. Waterfall ist Teil der Serie Protect®: Fliesen mit integriertem antibakteriellem Schutz gegen Bakterien, mit einer Wirksamkeit von 99,9 Prozent bei allen Lichtverhältnissen. Die Kollektion ist mit ihren Grautönen, die vom dunkelsten Dark Flow bis zum hellsten Ivory Flow reichen, eine naturgetreue Nachbildung von altbewährtem, felsigem Gesteins wie Schiefer.

 

Im Folgenden ein Überblick über einige antibakteriell wirkende Oberflächen, die in Innenräumen und Außenverkleidungen einen Beitrag zur Hygiene leisten können:

 

  
© Marazzi                                                                                © Iris Ceramica Group

 

Zu den Materialien mit innovativer antibakterieller Technologie für Keramikoberflächen zählt die fortschrittliche und exklusive Silberionentechnologie von Puro Marazzi Antibacterial, die während des Produktionsprozesses in das Material integriert wird. So kann das Wachstum von Bakterien und Mikroben verhindert werden, wodurch auf den Oberflächen bei allen Lichtverhältnissen - auch ohne UV-Strahlen - ein aktiver und dauerhafter Schutz gewährleistet ist.

 

Die Keramikoberflächen Active Surfaces™ der Iris Ceramica Group sind ein weiteres Beispiel für eine hohe technische Leistungsfähigkeit, die fünf wesentliche Eigenschaften vereint: antibakteriell, antiviral, schadstoffabbauend, geruchsneutralisierend und selbstreinigend – alle nach ISO zertifiziert. Durch einen photokatalytischen Prozess mit Titandioxid dotiert mit Silber – eine durch zwei europäische Patente geschützte Technologie – lassen sich die Active-Oberflächen „aktivieren“, wodurch Schadstoffe, mikrobielle Erreger (Viren, Bakterien, Pilze und Schimmel) und unangenehme Gerüche beseitigt werden.

 


© Wallpepper

 


© Panaria


Mit der Weiterentwicklung der von WallPepper®/Group produzierten WP/Acoustic werden der schallabsorbierenden Tapete auch antibakterielle Eigenschaften verliehen. Bei dieser Transformation durch das neue schützende Wallsilk®Antibatterico kommen zu den schallabsorbierenden und dekorativen Eigenschaften des Systems Acoustic antimikrobielle Eigenschaften hinzu.

 

Via Maestra von Panaria Ceramica gehört zu den Oberflächen der Linie Protect®, die exklusiv von Microban®, dem Weltmarktführer für antibakterielle Technologie, entwickelt wurde: Als echter Schutz verhindert die Silberionentechnologie, die bereits beim Brennen in die Produkte integriert wird, das Wachstum von Bakterien um bis zu 99,9 Prozent. Das Ergebnis sind dauerhaft geschützte Oberflächen, die hohen hygienischen Standards entsprechen und verschleiß- und witterungsbeständig sind.

 

  
© Rak Ceramics                                             © Cleaf

 

Eine Innovation, die bereits in der Planungsphase zum Einsatz kommen kann, ist Rak-Sanit von Rak Ceramics. Hier ermöglicht die Einbindung neuer sanitärer Maßnahmen durch die Entwicklung zertifizierter antibakterieller Spezialglasuren eine völlig freie und sichere Gestaltung von Wohn- und Arbeitsbereichen. Lava Concrete heißt das durchgefärbte, rutschfeste Feinsteinzeug für den Wohn- und Objektbereich, mit Fliesen in Beton-Optik.

 

Die Kollektion von Melamin- und Laminatplatten für Küchen- und Badezimmer, die von Cleaf produziert wird, kann eine antibakterielle Veredelung durch eine mikrobiologisch getestete Technologie nach ISO 22196:2011 vorsehen, welche die bakterielle Belastung um bis zu 99,9 Prozent reduziert. Die in die Dekorschicht eingearbeiteten Silberionen binden nämlich die Bakterien und verhindern deren Zellvermehrung.

 


© De Castelli

 

Das Unternehmen De Castelli versteht es seit jeher, Kupfer plastisch zu formen.  Kupfer ist nicht nur ein natürliches, sondern auch ein passives, antimikrobielles Material, das sich an der Oberfläche selbst sterilisieren kann, ohne dass Elektrizität oder eine Reinigung mit Chemikalien erforderlich ist. Verschiedene Forschungsgruppen auf der ganzen Welt haben nachgewiesen, dass das Coronavirus auf Kupfer etwa vier Stunden überlebt, im Gegensatz zu anderen Metallen oder Materialien, die viel länger infektiös bleiben. Anscheinend „explodieren“ die Viren sogar, wenn sie auf Kupfer landen und werden „zersetzt“.

 

 Ursprünglich geschrieben von Erika Gagliardini

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