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Nachhaltiger Materialeinsatz im Materialpreis 2021

29. März 2022

Die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie ziehen sich wie ein roter Faden durch die prämierten Projekte des von der Materialagentur raumprobe ausgelobten Materialpreis 2021. Die Jury legte diese Aspekte, sowie wohngesunde und soziale Ansätze, als relevante Entscheidungskriterien an und vergab die Auszeichnungen und Anerkennungen in den Kategorien Anwendung, Material und Materialeinsatz. Wir stellen Ihnen gerne 4 ausgezeichnete Projekte vor:

 

 


Foto© ICD / ITKE – Universität Stuttgart

 

Auszeichnung Anwendung Urbach Tower von ICD / ITKE Universität Stuttgart


Der Urbach Tower stellt eine einzigartige Holzstruktur dar, dessen Entwurf einen bahnbrechenden Selbstformungsprozess für gebogenes Holz verwendet. Die Komponenten für den 14 m hohen Turm werden eben hergestellt und krümmen sich beim üblichen industriellen Trocknungsprozess von selbst in die endgültige, vorausberechnete Form. Das Material formt sich selbst, indem die dem Material innewohnende Fähigkeit, seine Form zu verändern, genutzt wird. Ganz selbstverständlich präsentiert sich das Landmark von ICD / ITKE - Universität Stuttgart, die den Beitrag der Stadt Urbach zur Remstal Gartenschau 2019 darstellt, als Grenzerfahrung aus digitaler Fertigung und natürlichen Materialeigenschaften in der Landschaft – und nimmt sich trotzdem zurück.

 


Foto: © Gustav Willeit

 

Auszeichnung Material ciAsa Aqua Bad Cortina von pedevilla architekten


Die Ciasa von Pedevilla Architekten in den Südtiroler Dolomiten basiert auf der archaischen Form eines Hauses. Die oberirdischen Geschosse bestehen vollständig aus Holz der umliegenden Wälder, das dem Sturm Vaja 2018 zum Opfer gefallen ist. Es wurde geborgen, nach überliefertem Wissen verarbeitet und unter Berücksichtigung der Wuchsrichtung für die Tragstruktur, die Innenoberflächen und die Möblierung eingesetzt. Die Fassade ist wie ein Zapfen mit handgespaltenen Lärchenschindeln verkleidet. Die Oberflächen der Bäder und der Beton für das Untergeschoss bestehen aus Dolomitgestein des vorbeifließenden Baches. Es sind also Prozesse der Nachhaltigkeit, Ortsbezogenheit, Handwerkstradition und die daraus resultierende Materialkompetenz, die Pedevilla Architekten aufgreifen und damit eine fantastische Geschichte von der Baustelle, die zu den Materialien kam, erzählen.

 


Foto: © Adolf Bereuter

 

Auszeichnung Materialeinsatz Denkwerkstätte von GEORG BECHTER ARCHITEKTUR + DESIGN


Das landwirtschaftliche Gebäude, das nach der Betriebsauflösung eine Nachnutzung suchte, fasst ein Architekturbüro und eine Leuchtenmanufaktur unter einem Dach zusammen. Wo noch vor drei Jahren Kühe im Stall standen, werden heute Lichtlösungen in Form gegossen. Und wo bisher die Jauchegrube war, wurde der Bestand für einen Eisspeicher zum Heizen und Kühlen des Gebäudes genutzt. Galt die Scheune früher als Lager für Heu und Stroh, war es naheliegend auch mit diesem Material zu dämmen. Für den Putz wurde der Lehm aus der eigenen Baugrube verwendet, für den Fußboden einfache Erde, die gestampft, geschliffen und zu Lehmterrazzo verfeinert wurde. Der Materialeinsatz zeigt, wie einfach Bauen eigentlich sein kann. Es ist ein mutiges Selbstexperiment und ein Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen, in dessen Zentrum der Schreiner, Architekt und Designer Georg Bechter steht.

 


Foto: © Laurian Ghinitoiu

 

Anerkennung Anwendung Open Mind Places Sauerland von Christoph Hesse Architekten


Rund um das Dorf Referinghausen im Sauerland wurde gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung von Christoph Hesse Architekten das Kultur- und Umweltschutzprojekt Open Mind Places errichtet. Die neun Skulpturen aus lokalen und recycelten Materialien sind durch einen Weg miteinander verbunden und laden zum Innehalten, Nachdenken und Austausch mit der Natur und anderen Menschen ein. Der Sonnenklang, einer der Open Mind Places, thront oberhalb des Ortes. In einen Sockel aus recyceltem Beton ist eine Holzliege integriert, darüber fängt ein zeltförmiges Dach aus wiederverwendetem Stahl die Abendsonne und die Klänge der Umgebung ein. Das Ziel besteht darin die Selbstwirksamkeit der Besuchenden zu wecken, um aktiv neue Ideen für eine ökologische und solidarische Zukunft zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen.

 

Materialpreis, Materialreport und die Sonderschau GESUNDE.MATERIALIEN von raumprobe


Alle prämierten Projekte des Materialpreis 2021 sind im Materialreport 2022, dem Fachmagazin von raumprobe publiziert, der sich in diesem Jahr dem Fokusthema Kreislaufwirtschaft und gesunden Materialien in Architektur und Design widmet. In Berichten, Interviews, Kommentaren und Materialnews werden neue Entwicklungen diskutiert und das Fokus-Thema verdichtet. GESUNDE.MATERIALIEN ist auch der Titel der von raumprobe kuratierten Sonderschau, die auf den Architect@work Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentiert werden.

 

Alle prämierten Projekte des Materialpreis 2021

Mehr Infos zur Sonderschau GESUNDE.MATERIALIEN  

Nachhaltiger Materialeinsatz im Materialpreis 2021
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