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NEVI

27. September 2022

Um für eine ökologische Zukunft gut gerüstet zu sein, lohnt es sich manchmal in die Vergangenheit zu schauen. Sie birgt so manchen vergessenen Schatz. Wie die Birkenrinde.

 

Die Birke zählt zu jenen Bäumen, die schon Kinder leicht erkennen können. Ihre einzigartige Rinde mit dem charakteristischen Schwarz-Weiß ist ihr besonderes Markenzeichen. Doch diese Rinde ist nicht einfach nur schön: Sie kann noch viel mehr, etwa zu einem Türgriff oder Fußboden verarbeitet werden. Das Görlitzer Unternehmen Nevi hat sich auf die Herstellung von Produkten aus Birkenrinde spezialisiert und ist der einzige Anbieter von Furnieren aus Birkenrinde weltweit.

 


Wiederentdecktes Geheimrezept: nevi setzt mit einer speziellen Produktionstechnik Birkenrinde als Werkstoff für die Erzeugung verschiedener Produkte ein.

 

Die Verarbeitung von Birkenrinde hat in der Geschichte eine lange Tradition in Verbindung mit Wasser. Als bevorzugter Werkstoff für Kanus kam sie auch beim Bau von Dächern zum Einsatz. Der Grund dafür ist, dass Birkenrinde als regeneratives und gewachsenes Material viele herausragende Eigenschaften hat, speziell für die Verwendung für Außen- und Nassbereiche, da Birkenrinde sich gegenüber Wind, Wasser und Wetter stets als sehr widerstandsfähig erwiesen hat.

 


Die Fußböden aus Birkenfurnier von nevi eignen sich aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaften auch für den Outdoorbereich.

 

So ist es gerade diese Wasserkompatibilität, die Birkenrinde zum idealen Material für die Herstellung von Furnierböden macht. Insbesondere in Räumen, wo es nass und feucht werden kann wie in einem Badezimmer, wo man auch gerne barfuß läuft, eignet sich diese Furnier wunderbar. Dank ihrer samtigen Haptik fühlt sich die Oberfläche angenehm und warm an und wirkt auch optisch sehr ansprechend. Gleichzeitig ist sie griffig und rutschhemmend, pH-neutral und hat antiseptische Eigenschaften. All das hebt die Birkenrinde von den meisten Naturmaterialien hervor.

 


Rutschfest, antiseptisch und optisch wie haptisch einfach genial: Birkenrinde als einzigartiges Barfuß-Erlebnis.

 

Doch hinter dem, was so wunderbar und einfach klingt, steckt eine komplexe Prozedur, denn bisher war es nicht möglich, das Kunststoff-ähnliche Material maschinell zu verarbeiten. nevi ist es gelungen, diesen Prozess zu vereinfachen und so das Naturmaterial serientauglich für den Einsatz in den verschiedensten Bereichen zu machen. Auf diese Weise ist nevi auch das erste Unternehmen weltweit, das einen nassraumtauglichen Fußboden aus Birkenrinde herstellen kann.

 


Natur pur: Die mit Stroh verpressten Rindenplatten müssen nicht mehr beschichtet werden.

 

„Die Birke ist ein Pioniergewächs und wächst zwischen Brandenburg und dem japanischen Meer. Sie wächst schnell und muss nicht eigens angebaut werden“, sagt Tim Mergelsberg, CEO und Gründer von nevi. „Trotzdem greifen wir bei der Gewinnung von Birkenrinde nur sehr behutsam in den Naturkreislauf ein. Die Ernte der Birkenrinde für unser Furniermaterial findet am lebenden Baum statt, der danach auch weiter bestehen bleibt.“ Das Furniermaterial wird für den Fußboden auf Strohplatten als Trägermaterial aufgebracht. Beide Materialien sind leicht zu reinigen und können abgeschliffen werden, wenn es notwendig ist. „Birkenrinde ist nicht wie Holz und soll dieses auch nicht ersetzen, denn Holz hat selbst eigene wunderbare Eigenschaften.“

 


Sanft zur Natur: Die Rinde der Birken wird behutsam geerntet, ohne die Bäume dabei zu schädigen.

 

Von Barbara Jahn

 

www.nevi.io

 

© alle Bilder: Paul Glaser

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